Und wer zuletzt lacht, lacht am Besten. Stimmt in diesem Fall. Denn zuletzt bezieht sich hier vor allem auf Saras Lebensalter. Und in deinem Leben? Lachst du schon oder hoffst du noch?
Kennst du diese Stelle im Alten Testament? Eine Verheißung geht in Erfüllung, keine geringe. Sara wird im hohen Alter schwanger und bekommt einen Sohn. Der heißt Isaak. Das Wort „Lachen“ hat im Hebräischen einen ) ְצ ֹחק) .) ִי ְצ ָחק) ähnlichen Klang wie Isaak Und ich bin mir sicher, Sara kommt aus dem Lachen nicht mehr raus. Denn Gott schenkt Sara Isaak und damit ein Lachen. Es erfüllt sich nun das, worauf sie ihr ganzes Leben gehofft hat. Damit wird alle Schande von ihr genommen. Ihre Schande verwandelt sich in Freude, ihre Hoffnung wird erfüllt. Gott ließ sie lachen, oder wie die Elberfelder übersetzt: Gott hat mir ein Lachen bereitet. Im Hebräischen klingt in diesem Wortspiel der Name des Sprösslings Isaak an. Auf dem ruht alle Hoffnung. Schon damals ruhte die Hoffnung vom Erstaren des göttlichen Volkes auf den Schultern eines kleinen Kindes und im Verborgenen freilich in der Hand Gottes. Deswegen heißt es hier: Gott ließ Sara lachen – der Schreiber des Textes weiß das. Weiß Sara das auch? Weißt du das auch? Noch in Kapitel 18 wurde Sara ihr Lachen angekreidet, denn sie kann sich nicht vorstellen, dass Gott ihr noch einen Sohn schenken wird. Sie lacht zunächst und leugnet ihr Lachen gleich im nächsten Moment. Und doch ist Gott ihr treu.
Kurz nach der Geburt Isaaks sah Sara, dass Ismael, der Sohn Hagars lachte! Der, der als Ersatzsohn gedacht war, als Exitstrategie, um selbst nicht ganz doof dazustehen, wenn Sara doch kinderlos ihr Leben beenden würde. Das Kind von Hagar, Saras Magd, das Sara selbst geplant hatte, war jetzt doch wieder eins zu viel. Und dass es lachte, ist sicher eine Anspielung darauf, dass es Isaak wohl den Rang ablaufen könnte. Ismael sollte hier nichts mehr zu lachen haben in dieser komplizierten Patchworkfamilie. Isaak müsste sein Erbe teilen und womöglich seine Berufung. Das kommt Sara nicht in die Tüte. Kurzerhand überredet sie Abraham: Los, schick Hagar und ihren Sohn in die Wüste. Und so geschieht es.
Wenn ich das bewerten müsste, würde ich sagen: Sara macht hier die schlechteste Figur. Abraham tut, was Frau ihm sagt. Hagar, was Abraham ihr sagt. Sara macht ihre eigenen Pläne, lacht über Gottes Zusage, bekommt doch ein Kind und verstößt ihre Magd (aus Eifersucht?!). Trotzdem nutzt Gott sie, um das Unmögliche, möglich zu machen.
Ist das alles eine Intrige von Sara? Oder doch nur der normale Wahnsinn einer Patchworkfamilie? Und Gott mittendrin?
Gott schreibt seine Geschichte mit Menschen, die Egoisten sind, Gott zeigt Gnade und Gott nimmt sich einzelnen Schicksalen an. Gott macht möglich, was unmöglich scheint. Und das mit dem un- möglichsten Charakter der Geschichte. Gott gibt ihr sogar Recht!! Das ist die Höhe. Gott sagt Abraham: Ja, hör auf deine Frau! Schick Hagar weg.
Warum?! Keine Ahnung. Aber Gott tut seine Sache mitten im Leben von schwierigen Charakteren. Vielleicht bist du auch manchmal einer. Dann hast du allen Grund zu lachen. Gott wird die Zusagen, die über deinem Leben stehen, erfüllen. Ganz sicher. Gott gebraucht dich. Er findet dich gut.
Vielleicht ist dein Leben auch nicht so gradlinig wie geplant. Vielleicht findest du dich heute wieder zwischen eigenem Versagen und Schicksalsschlägen. Deine, von dir gefassten Pläne scheitern. Dann bist du der/die Richtige für Gott. Dann hast du noch einiges zu Lachen in diesem Leben. Schau doch mal, welche Zusage Gott dir gibt in diesem Jahr.
Herzliche Grüsse
Jugendpastor Jannik Müller