Im März riefen wir zu Spenden auf, um Busse mit Flüchtlingen aus der Ukraine von Chisinau nach München chartern zu können. Die Reaktion war so überwältigend, dass nach dem Abflauen der ersten Flüchtlingsströme im Frühsommer noch zweckgebundene Spendengelder übrig waren. Diese wurden jetzt, um für uns als FeG München-Südost das Hilfsprojekt abzuschließen, letztmalig in bar sowohl an die Baptisten in Moldau als auch an den Bund FeG überwiesen.
Nach drei Touren hatte sich das Vertrauen in unsere Partner vor Ort so gefestigt, dass sich Hilfsabläufe optimieren ließen. Statt Lebensmittelspenden hier vor Ort zu organisieren und nach Moldau aufwändig zu exportieren, haben wir zweimal die uns anvertrauten Spendengelder nach Chisinau überwiesen, wo die gleichen Lebensmittel günstiger eingekauft und über das regionale Hilfsnetzwerk von Chisinau nach Mikolajiw an Hilfsbedürftige verteilt werden konnte. Und die Flüchtlingsströme werden inzwischen von größeren Organisationen strukturierter und professioneller geleitet. Diese brauchen erfahrungsgemäß ihre Zeit, bis sie handlungsfähig aufgestellt sind.
Ein weiterer Spendenanteil ging an den Bund FeG, hier ganz gezielt an dessen Ukraine-Winterhilfe. Es sol- len Häuser für 1.000 Familien repariert und Winterkits geliefert werden. Mittel- und langfristig engagiert sich der Bund nachhaltig am Wiederaufbau der Ukraine.
Die Union der Baptisten in Moldau bedankte sich nochmals herzlich bei uns (Übersetzung des Briefs von Bischof Nicolae):
Union der Christlichen Evangelikalen Baptistenkirchen von Moldau, Nr. 158, 3. November 2022
An die: Freie evangelische Gemeinde München–Südost, Deutschland
Liebe Brüder und Schwestern in Christus,
Lieber Pastor Andreas Müller, Lieber Jugendpastor Jannik Müller,
für die Spende in Höhe von 6.174 Euro möchte ich mich im Namen der Union Christlicher Evangelisch- Baptistischer Kirchen Moldawiens von ganzem Herzen bedanken. Wir sind sehr dankbar, dass Sie sich an diesem wichtigen und besonderen Dienst beteiligen, um die dringenden Bedürfnisse der ukrainischen Flüchtlinge zu erfüllen und Lebensmittel für sie in dieser sehr schwierigen Zeit im Nachbarland zu kaufen.
Wir beten, dass Gott Sie in Seiner Gnade bewahrt, Sie segnet und Sie gemäß Seiner Liebe und Seinem Reichtum reichlich belohnt.
Bitte beten Sie weiterhin, dass Gott uns hilft, diesen betroffenen Menschen nützlich zu sein und allen Bedürftigen die Gute Nachricht zu bringen.
„So werdet ihr reich sein in allen Dingen, zu geben in aller Lauterkeit, die durch uns wirkt Danksagung an Gott.“ (2. Kor. 9,11)
In Dankbarkeit und Liebe in Jesus Christus,
Vozian Nicolae, Bischof
Im Rückblick als Fazit: Was aus einem Impuls ohne jegliche strategische Planung begann – die Dynamik des Geschehens ließ nicht viel Zeit, hier war Not, der begegnet werden musste – erwies sich wieder einmal mehr als Gott geführt. Wir brauchen nicht mehr als seine Gnade, in unserer Schwäche erweist sich seine Kraft (nach 2. Kor. 12,9). Das hier erlebt haben zu dürfen, die Führung, Bewahrung, Vernetzung, die Not, das Drama, die Ausdauer auf den Touren: Es erfüllt mich immer wieder mit Ehrfurcht.
Matthias Eitschberger