Jesus Christus spricht: Kommt und seht! (Joh. 1,39)

Jesus lädt ein, klar und direkt: Kommt und seht! Er sagt das zu Jüngern von Johannes dem Täufer. Sie setzen große Hoffnungen auf Jesus. Sie möchten wissen, ob er das „Lamm Gottes“ ist (Joh. 1,29), der versprochene Messias Israels.

Zwei erwachsene Männer, die sich in religiösen Fragen auskennen, suchen bei Jesus Antworten auf ihre Fragen.

Jesus schenkt ihnen seine Aufmerksamkeit: Kommt und seht!

Was haben die beiden in ihrem Zusammensein mit Jesus gesehen? Einen ca. 30 Jahre alten Mann, der mit ihnen über religiöse Angelegenheiten redete. Mehr nicht? Ich glaube schon, sie haben mehr gesehen. Sie haben das Mensch gewordene Wort Gottes gesehen (Joh. 1,14), das wahre Licht (Joh. 1,9). Sie sahen in Jesus Gnade und Wahrheit (Joh. 1,14).

Das haben sie nicht durch die Netz- haut ihrer Augen gesehen, sondern mit den erleuchteten Augen ihres Herzens (Eph. 1,18).

Wen siehst Du, wenn Du Jesus anschaust? Einen Säugling in der Krippe, den Mann am Kreuz, einen Juden aus der Antike, einen ethisch

besonders hochstehenden Menschen, den Sohn Gottes?

Komm und sieh! Die Einladung gilt auch Dir. Lass Dich direkt von Jesus einladen und schau genau hin, wer er für Dich ist.

Aber wohin soll ich denn schauen? Jesus ist nicht so anwesend, wie er für seine Jünger war. Stimmt! Aber schau bitte ins Evangelium von Jesus. Höre bitte in den Gottesdiensten die Verkündigung und sing die Lieder mit. Schau auf die Gemeinde, sie ist sein Leib. Da zeigt sich Dir Jesus: In seinem Wort und durch seine Brüder und Schwestern in der Gemeinde.

Komm und sieh! Wozu denn, höre ich manche Fragen? Wie kann Jesus mir denn helfen. Ich muss doch allein mit meinen Themen fertig werden. Wozu denn, was hat Jesus denn bei den großen gesellschaftlichen Themen zu sagen?

Komm und sieh! Na klar. Denn es ist doch ein Unterschied, ob ich meine Themen mit Vertrauen, Liebe und Hoffnung angehe oder ohne. Es ist auch ein Unterschied, ob ich gesellschaftliche Themen mit der Brille des Glaubens anschaue oder atheistisch, also so, als gäbe es keinen Gott.

Meine Überzeugung ist: Wenn ich zu Jesus komme, ihn sehe, mich seinen Worten aussetze, dann hat das Wirkungen.

Zum Beispiel: Wer im Kind in der Krippe den Retter der Welt sieht, feiert Weihnachten anders. Wer damit rechnet, dass Jesus auch mein Retter ist, seine Gnade und Wahrheit auch für mein Leben gilt, der geht die Tage des Jahres 2022 vertrauensvoller, gehalten und gestärkt an.

Wer die Gewissheit hat mit Gott versöhnt zu sein, der wird Wege der Versöhnung zu anderen suchen. Wer den Frieden Gottes, den die Engel zu Jesu Geburt verkündigen glaubt, der wird friedvoll leben. Wer glaubt und erfahren hat, dass Jesus die Wahrheit ist, der wird diese Wahrheit auch vor anderen zum Leuchten bringen wollen.

Kommt und seht! Spiegelt sich in Deinem Leben etwas von der Gnade und der Wahrheit wider, die Jesus verkörpert hat und die durch den Glauben an ihn, es auch in den Glaubenden hell macht? Hoffentlich. Denn die Einladung, die Jesus an die beiden Johannesjünger ausgespro- chen hat, sollen wir nun an andere Menschen richten. Nicht nur mit Worten, sondern mit unserem ganzen Sein. Die Einladung wird uns dann abgenommen, wenn wir selbst glaubwürdig sind, andere an mir sehen, was geschieht, wenn in einen

Menschen die Gnade und Wahrheit des Evangeliums hineinwirkt. Ich empfinde das als Aufgabe und Herausforderung.

Kommt uns seht! Laden wir Menschen zu Jesus ein, seien wir Zeugen für Jesus Christus, mit unseren Worten und mit unserem Leben. So wird die Einladung von Jesus durch uns an die Menschen heute weitergegeben, die auf der Suche sind.

Ich wünsche Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein behütetes neues Jahr.